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Nisthölzer
Nisthölzer

Bau von Nisthilfen aus Holz

Aus abgelagertem, trockenem Hartholz (z. B. Buche, Esche, Obstbaum, Eiche), das selbstverständlich nicht mit Holzschutzmitteln behandelt sein darf, kann ohne große Kosten und Mühe eine Nisthilfe gebastelt werden. Holz von Nadelbäumen ist dafür nicht geeignet, da Harz aus angebohrten Harzkanälen den Bienen die Flügel verkleben kann. Auch Weichholz (z. B. von Weide, Pappel) ist ungeeignet da dessen Fasern bei Feuchtigkeit in den Bohrgang quellen.

Es können Hartholzreste (erhältlich in Schreinereien), Baumstämme (Kaminholz) oder dicke entrindete Äste genutzt werden. Größe und Form des Holzstücks ist beliebig: Sowohl Holzklötzchen (mit einem Bohrgang) als auch große Stämme oder Balken können in Nisthilfen verwandelt werden.
Allerdings sollten die Gänge ins Längsholz (dort wo ursprünglich die Rinde war) gebohrt werden. Denn auf der Hirnholzfläche (dort wo die Jahresringe als vollständige Kreise oder -segmente zu sehen sind) sind die Kapillaren des Holzes offen. Diese Wasserleitungselemente transportieren Feuchtigkeit ins Holz, so dass selbst bei abgelagertem Holz Risse entstehen. Aus diesem Grunde sind leider die einfach zu erstellenden und hübsch anzusehenden Baumscheiben als Nisthilfen für Wildbienen weniger gut geeignet.

Ins Längsholz werden Gänge von 2 bis 10 mm Durchmesser gebohrt. Die Bohrtiefe richtet sich dabei nach der vorhandenen Bohrerlänge, die man ganz nutzen sollte. Das Holz darf aber auf keinen Fall durchbohrt werden! Empfehlenswert ist die Kombination von Nistgängen verschiedener Durchmesser in einem Holzstück, doch sollten Bohrweiten von 3 bis 7 mm bevorzugt werden. Um Risse entlang von Niströhren zu vermeiden, sollte zwischen Löchern über 7 mm mindestens 1,5 cm Abstand eingehalten werden. Löcher mit kleineren Durchmessern können auch näher beieinander liegen. Ich selber bohre in ein Holzstück erst mal nur wenige Löcher. In den Folgejahren können dann (neben den entstandenen Trocknungsrissen) weitere Nestgänge in den aktuell benötigten Durchmessern angelegt werden.
Holzsplitter in Lochöffnungen können die zarten Bienenflügel beschädigen und müssen mit Schmirgelpapier beseitigt werden. Nachdem auch das Bohrmehl aus den Gängen geklopft wurde, ist die Nisthilfe bezugsfertig.


  



Wird ins Hirnholz gebohrt, so bilden sich oft Risse entlang der Gänge. Da durch Risse Parasiten und Feuchtigkeit eindringen können, werden solche Gänge kaum besiedelt. Schaft es die nur etwa 1 mm lange Erzwespe Melittobia chalybii in Brutzellen einzudringen führt das zu verheerenden Verlusten bei Bienen und Einsiedlerwespen. Wird die Nisthilfe öfter nass, kann der Nahrungsvorrat verschimmeln.