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Hohle Stängel
Hohle Stängel

Bau von Nisthilfen aus hohlen Stängeln

Aus Bambus-Stäben, Schilfstängeln, Natur-Strohhalmen, Staudenknöterich oder Stängeln vom Herzgespann sowie anderen nicht mit Mark gefüllten Stängeln lassen sich einfache Nisthilfen basteln. Die Stäbe sollten möglichst unterschiedlich dick sein und Innendurchmesser von 2 bis 10 mm aufweisen.

Markhaltige Stängel von Brombeere, Heckenrose, Königskerze, Distel oder Sommerflieder sollten nicht gebündelt werden. Es gibt spezielle Wildbienen die in markhaltigen Stängeln nisten, aber nur dann, wenn die Stängel einzeln und senkrecht stehen.

Hohle Stängel werden so zugeschnitten, dass sie in eine schützende Umhüllung (eine ca. 10 bis 15 cm lange leere Blechdose oder einen Holzkasten) passen. Frischer Bambus lässt sich oft gut mit einer scharfen Gartenschere schneiden. Die Stängel können auch mit einem mit fein gezähntem Sägeblatt einer Laubsäge oder Dekupiersäge (elektrisch betriebene Laubsäge) oder auch einem Winkelschleifer mit einer Metalltrennscheibe durchsägt werden. Dabei bitte darauf achten, dass die Stäbe vorne nicht splittern. Die Stängel sollten an einem Ende einen "Knoten" haben, der hinten als natürliche Nestbegrenzung dient. Die auf die gewünschte Länge gesägten Stängel werden dann in den Behälter gesteckt. Es werden so viele Stäbe in die Dose gesteckt, bis sie voll ist.

Wichtig ist es die Stängel so zu sichern, dass sie nicht von Meisen oder Spechten herausgezogen und aufgehackt werden können!
Dazu werden die Stäbe wieder herausgezogen und eine ca. 3 cm dicke Schicht flüssiges Gips in den Behälter gefüllt. Da Gips schnell härtet, müssen und die Stängel dann zügig in die Dose gestopft werden. Als langsam härtende Alternative zum Gips (insbesondere bei Arbeiten mit Gruppen) bietet sich Haftputzgips (Knauf Rotband) an!

Falls die Stängel mit Silikon gesichert werden sollen, nur trinkwassergeeignetes Silikon (Aquarium-Silikon) verwenden! Viele Silikon-Fugenmassen enthalten Fungizide, die verhindern sollen, dass die Silikonfugen im Bad schimmeln. Solches Silikon enthält Substanzen (Carbendazim, Tebuconazol), die im begründeten Verdacht stehen, erbgutverändernd, fortpflanzungsgefährdend und krebserregend zu sein!

Bei einer Blechdose sticht man vor der Befüllung oberhalb des Bodens zwei kleine Löcher in die Wand. Dadurch wird ein kleines gebogenes Stück Draht (z. B. halbe Büroklammer, oder Ader eines Stromkabels) hineingesteckt und im Doseninneren umgebogen. Daran lässt sich die Nisthilfe später gut aufhängen (siehe Foto).

Wurden frische Stängel verarbeitet, sollte die Nisthilfe einige Wochen getrocknet werden, bevor Wildbienen einziehen. Bei noch feuchten Stängeln kann der Larvenproviant schimmeln.

 


Bezugsquellen:

Bambusstäbe können in Gartencentern/ Baumärkten erworben werden. Bambus wächst auch in Gärten und wuchert dort gerne. Daher können Sie Bambushalme – selbst in größeren Mengen für eine Schulklasse oder Kindergruppe – oft kostenlos mit einer Anzeige (z.B. bei eBay-Kleinanzeigen) bekommen: „Bambus-Schnitt gesucht! Ich möchte mit Kindern Nisthilfen für Wildbienen aus Bambus-Stängeln basteln. Hat jemand Bambus-Schnitt abzugeben? Wichtig ist, dass die Stängel nicht mit Mark gefüllt sind. Für die Bienenhotels werden unterschiedlich dicke Stäbe mit einem Innendurchmesser von 2 bis 10 mm benötigt. Ich hole den Bambus-Schnitt ab und könnte auch einen Bambusbestand zurückschneiden.“
Vom Staudenknöterich (Fallopia japonica und Fallopia sachalinensis) lassen sich leicht hunderte von Stängeln scheiden. Diese invasiven Pflanzen aus Asien haben sich an vielen Stellen ausgebreitet. Die Pflanzen erreichen Wuchshöhe von 3 bis 4 Metern. Beim ersten Frost sterben die überirdischen Teile der Pflanze ab. Für Nisthilfen werden die oberen Stängel mit geringen Durchmessern verwendet.