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Wildbienen kaufen?
Wildbienen kaufen?

  Sollte man Mauerbienen Kokons kaufen?

 

Hier schlüpft gerade ein Männchen der Rostroten Mauerbiene
aus seinem Kokon

 

„Rostrote Mauerbienen“ (Osmia bicornis) und „Gehörnte Mauerbienen“ (Osmia cornuta) sind hervorragende Bestäuber von Obstgehölzen. Die beiden Arten werden daher zum Verkauf angeboten und mit der Post verschickt. Einige der Mauerbienenhändler erwecken den Eindruck durch den Verkauf einen Beitrag für den Schutz von Wildbienen zu leisten.

Tatsächlich sind diese beiden Mauerbienenarten ungefährdete Kulturfolger. Mauerbienen-Kokons für den Garten zu kaufen ist völlig überflüssig, da Mauerbienen geeignete Nisthilfen von ganz allein besiedeln. Sind genügend geeignete Nisthilfen und Nahrungspflanzen vorhanden, bauen die Bienen in Ihrem Verbreitungsgebiet auch ohne gekaufte „Start-Population“ große Bestände auf. Zudem ist es doch auch viel interessanter zu beobachten welche Bienenarten sich von alleine in Nisthilfen einstellen, als Wildbienen zu kaufen.

In naturferne Monokulturen, in denen sich Wildbienen aus gutem Grund nicht freiwillig einfinden würden, sollten sie nicht künstlich gezwungen und Pestiziden ausgesetzt werden.

Durch Handel und Zucht von Wildbienen können Bienenkrankheiten verbreitet werden. So haben kranke Zuchthummeln, die zu Bestäubungszwecken in Südamerika eingeführt wurden, dort zu einem ökölogischen Desaster geführt. Der einzelliger Parasit (Crithidia bombi) der in den Eingeweiden der Zuchthummeln lebt,  führt er bei südamerikanischen Hummeln zu Darminfektionen. Dort wo sich die Zuchthummeln ausbreiten stirbt z.B. die auffällige orange Riesenhummel Bombus dahlbomii aus.

Zudem gibt es innerhalb einer Art regionale Anpassungen an die Umweltfaktoren des Gebietes. Eine Mauerbiene aus Bayern unterscheidet sich genetisch von einer Mauerbiene aus Hamburg. Daher soll selbst beim Pflanzensaatgut für Naturschutzflächen angepasstes regionales Saatgut verwendet werden.

„Gehörnte Mauerbienen“ (Osmia cornuta) breiten sich, vermutlich durch die Klimaerwärmung, nach Norden hin aus. Wenn Osmia cornuta plötzlich einen großen Sprung nach Norden macht und an der Ostseeküste auftaucht, liegt dem offensichtlich nicht eine natürliche Ausbreitung zugrunde, sondern eine willkürliche „Mauerbienen-Verpflanzung“ auf dem Postwege.

Aus den genannten Gründen verkaufen wir bei wildbiene.com keine Mauerbienenkokons!


Über die Lebensweise der „Rostroten Mauerbiene“ können Sie sich >>>hier<<< informieren.